08.02.2023

Landrat Dr. Bläse und Regierungspräsidentin Bay informieren über Planungsfortschritt

B29n Röttingen - Nördlingen - Landrat und Regierungspräsidentin tauschen sich mit Abgeordneten und Bürgermeister im Landratsamt über Planungsfortschritt aus.

Landrat Dr. Joachim Bläse (im Vordergrund) mit den Bundestagsabgeordneten Kiesewetter (2. v. l.) und Lange (3. v. l.) sowie Regierungspräsidentin Bay (vorne rechts) beim Austausch zur B 29n im Aalener Landratsamt.

Auf Anregung des Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter hatte Landrat Dr. Joachim Bläse zu einem Austausch über den Planungsfortgang der B29n Röttingen – Nördlingen ins Aalener Landratsamt eingeladen. An dem Gespräch nahmen neben dem hiesigen Bundestagsabgeordneten auch der Bundestagsabgeordnete für den benachbarten Donau-Ries-Kreis, Ulrich Lange, und die Stuttgarter Regierungspräsidentin Susanne Bay mit ihrem Straßenplanungschef Thomas Walz teil. Vertreten waren mit Bürgermeisterin Andrea Schnele, Lauchheim, Bürgermeister Dr. Gunter Bühler, Bopfingen, und Bürgermeister Willibald Freihart, Riesbürg, die von der Maßnahme berührten Markungsgemeinden.

„Ich freue mich, dass wir uns im Nachgang zum Ostalb-Verkehrsgipfel mit Staatssekretär Michael Theurer vom vergangenen November nun über die bereits zurückgelegten Planungsschritte und den aktuellen Stand informieren“, so der Landrat. „Die B29n ist eine sehr wichtige Verkehrsachse im und für den Ostalbkreis“, so Bläse weiter. Finanzdezernent Karl Kurz sowie Andreas Weiß und Michael Frahm vom Geschäftsbereich Verkehrsinfrastruktur des Landratsamts stellten die Planungsschritte im Einzelnen vor. So sei auf Grundlage der Machbarkeitsstudie des Ostalbkreises aus dem Jahr 2014/2015 das Projekt der B29n von der Röttinger Höhe bis nach Nördlingen mit einer Umfahrung von Aufhausen, Bopfingen, Trochtelfingen und Pflaumloch im Jahr 2016 in den „Bundesverkehrswegeplan 2030“ aufgenommen und in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft worden. Nach seiner Planungspriorisierung hätte das Land Baden-Württemberg die Planung frühestens 2025 begonnen.

„Durch die Bereitschaft des Ostalbkreises, das Linienbestimmungsverfahren für das Land durchzuführen, konnte bereits 2020 mit den ersten Planungsschritten begonnen werden“, erinnerte Landrat Dr. Bläse. Neben einer faunistischen Planungsraumanalyse in 2020, einer großräumigen Verkehrsuntersuchung in 2021 und der Faunistischen Kartierung des Untersuchungsraums in den Entwicklungszyklen 2021 bis 2022 konnte, so Weiß und Frahm, in 2022 die Planungsleistung für den straßenbautechnischen Entwurf nach einer aufwändigen europaweiten Ausschreibung vergeben werden.

Derzeit arbeitet das beauftragte Ingenieurbüro die Varianten der Machbarkeitsstudie und eine Null-Plus-Variante detaillierter aus, um die Eingriffe in Natur und Landschaft sichtbar zu machen. Danach werden diese Eingriffe und die Auswirkungen auf die Siedlungsgebiete im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsstudie beschrieben. Am Ende einer Variantenbewertung mit einer Vielzahl von Kriterien steht ein Vorschlag für die bauwürdigste Trasse. Diese Lösung wird dann dem Bundesminister für Verkehr zur Zustimmung vorgelegt, der sein Fernstraßenbundesamt die gewählte Linie förmlich bestimmen lässt.

Nächster Schritt ist nun die Durchführung des Scoping-Termins zur Festlegung des Untersuchungsumfangs der Umweltverträglichkeitsprüfung. Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter dazu: „Ich bin froh, dass wir bei der B29n nun ein Stück weitergekommen sind und der Scoping-Termin nun bis zum Herbst stattfinden kann. Wir Abgeordneten werden den Prozess der Linienfindung und die Beteiligung der Bürgerschaft intensiv begleiten, sobald die Parameter im Rahmen des Scoping-Termins feststehen. Die B29n ist für unsere Region enorm wichtig. Deshalb werde ich mich hier weiter engagiert für eine Beschleunigung der Planung einsetzen, damit die Bürgerinnen und Bürger entlastet werden. Mein Dank gilt der exzellenten Arbeit unseres Landratsamtes, namentlich Herrn Weiß und Herrn Frahm und ihrem Team.“

„Die Aufnahme der Maßnahme „B 29 neu“ im Jahr 2016 in den Bundesverkehrswegeplan 2030 war für die Region eine positive Nachricht. Seither hat die Verkehrsbelastung weiter zugenommen. Daher freut es mich sehr, dass die Verantwortlichen im Ostalbkreis zusammen mit dem Regierungspräsidium Stuttgart, den örtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern und Abgeordneten weiter konsequent an einer Realisierung des Projekts arbeiten. Die bisherigen Untersuchungen zeigen die Komplexität der Maßnahme, aber auch den gemeinsamen Willen aller Beteiligten, das Projekt voranzutreiben,“ betonte Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange.

Regierungspräsidentin Susanne Bay wies auf den weiteren Verlauf der Planung nach dem Scoping-Termin hin: „Uns steht eine anspruchsvolle Aufgabe bevor. Wir müssen allen Belangen, insbesondere denen der Umwelt, aber zugleich auch denen der Bürgerinnen und Bürger gerecht werden. Für diesen Weg, die beste Variante der B 29n zu finden, ist der Scoping-Termin ein wichtiger Meilenstein.“ Bay bedankte sich bei Landrat Dr. Bläse für die Bereitschaft, den Scoping-Termin durchzuführen und die Planung weiter gemeinsam mit dem Regierungspräsidium positiv zu begleiten.